HEINZ MACK
BIOGRAFIE

Heinz Mack wurde 1931 in Lollar (Hessen) geboren. Von 1950 bis 1953 besuchte er die Kunstakademie in Düsseldorf. An der Universität zu Köln studierte er bis 1956 Philosophie und schloss beide Studiengänge mit dem Staatsexamen ab.
1957 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die ZERO-Bewegung, der sich 1961 Günther Uecker anschloss. Diese Kunstbewegung – zu verstehen als Nullpunkt, von dem aus neue ästhetische Prinzipien und Ideen entwickelt wurden – zog Künstler wie Yves Klein, Fontana, Manzoni, Castellani, Tinguely und Schoonhoven an, die einen deutlichen Einfluss auf ZERO ausübten und gleichzeitig Energie und Ideen von ZERO erhielten. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde ZERO zu dem, was heute als eine der wichtigsten internationalen Avantgarde-Bewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg gilt. Im Jahr 2014 wurde im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, eine große ZERO-Ausstellung eröffnet, die anschließend im Martin Gropius Bau, Berlin, im Stedelijk Museum, Amsterdam, und im Sakip Sabanci Museum, Istanbul, gezeigt wurde und insgesamt fast 700.000 Besucher anzog.

1959 konzipierte Mack das so genannte Sahara-Projekt, in dem er sein starkes künstlerisches Interesse an der Erforschung des reinen Lichts in unberührten Naturräumen zum Ausdruck brachte. Ab 1962 installierte er in der afrikanischen Wüste seine „künstlichen Gärten“, bestehend aus Sandreliefs, Flügeln, Würfeln, Spiegeln, Segeln und monumentalen Lichtstelen. Diese experimentelle Praxis mit der Kraft des Lichts wird in dem viel beachteten und ausgezeichneten Film Tele-Mack (1968) gezeigt. 1976 realisierte Mack seine utopischen Projekte in der Arktis, wo er schwimmende Skulpturen aus Acrylglas, Lichtblumen, prismatische Pyramiden, Eiskristalle und Feuerflöße installierte. 2022 erschien hierzu die Monographie Mack – Sahara im Hirmer Verlag.

Neben seiner Teilnahme an der documenta III (1964) und der documenta VI (1977) vertrat Mack die Bundesrepublik Deutschland 1970 auf der XXXV. Venedig-Biennale. Außerdem erhielt er eine Professur in Osaka, Japan, und wurde ordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, der er bis 1992 angehörte. Im Jahr 2015 wählte der Senat der Kunstakademie Düsseldorf Mack einstimmig zum Ehrenmitglied.
Der Künstler wurde mit bedeutenden Auszeichnungen geehrt, darunter der Premio Marzotto (1963), der Premier Prix Arts Plastiques auf der IV. Pariser Biennale (1965), der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (1992), das Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (2011) und die Moses-Mendelssohn-Medaille (2017).

2014 wurde das Skulpturenensemble The Sky Over Nine Columns auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig eingeweiht: Neun Säulen, jede acht Meter hoch, bedeckt mit mehr als 850.000 vergoldeten Mosaiksteinen. Im Jahr 2015 wurde das Ensemble vor dem Sakip Sabanci Museum in Istanbul gezeigt, und 2016 zog es nach Valencia – umgeben von der futuristischen Architektur von Santiago Calatrava in der Ciudad de las Artes y las Ciencias. Ein Jahr später wurde es am Ufer des St. Moritzersees im Schweizer Engadin ausgestellt.
Licht ist ein zentrales Thema in der gegenstandslosen Kunst von Heinz Mack. Sein facettenreiches Œuvre umfasst Skulpturen aus verschiedenen Materialien – auch monumentale für den öffentlichen Raum, Lichtreliefs, Lichtkuben, Lichtrotoren, Lichtstelen, Gemälde, Zeichnungen, Pastelle, Tuschezeichnungen, Grafiken, Fotografien, Mosaike, Keramiken, konzeptionelle Entwürfe von öffentlichen Räumen und Interieurs, Bühnenbilder sowie literarische Arbeiten.

Die Kunstwerke von Heinz Mack wurden in 400 Einzel- und zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Werke befinden sich in rund 170 öffentlichen Sammlungen. Eine Vielzahl von Büchern und Katalogen sowie Filme dokumentieren sein Werk.
Heinz Mack lebt und arbeitet in Mönchengladbach, Deutschland, und auf Ibiza, Spanien.
